Liquidität 2. Grades / Quick Ratio / Acid Test Ratio

Formel:
Graphik Liquidität 2. Grades


Definition:

Die flüssigen Mittel bestehen vornehmlich aus den Positionen Bankguthaben, Kasse, Schecks und Wechsel. Das kurzfriste Fremdkapital beinhaltet Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung, sonstige Verbindlichkeiten, Kredite und Darlehen mit einer Laufzeit < 1 Jahr sowie kurzfristige Rückstellungen. Kapitalgesellschaften ordnen manchmal auch den Bilanzgewinn den kurzfristigen Verbindlichkeiten zu, wenn dieser an die Aktionäre ausgeschüttet werden soll. Aktive Rechnungsabgrenzungsposten werden den Forderungen, passive Rechnungsabgrenzungsposten den kurzfristigen Verbindlichkeiten zugeordnet.


Bedeutung:

Die Liquidität 2. Grades gibt an, wie hoch der Anteil der Forderungen und der flüssigen Mittel an dem kurzfristigen Fremdkapital ist. Eine Liquidität 2. Grades in Höhe von z.B. 70% sagt aus, dass nur 70% der kurzfristigen Verbindlichkeiten durch flüssige Mittel und Kundenforderungen gedeckt sind.
 
Im Englischen wird die Liquidität 2. Grades häufig auch als Acid Test oder Quick Ratio bezeichnet. Sie wird von Banken häufig zur Ermittlung der Kreditwürdigkeit herangezogen und zeigt an, wie schnell sich die kurzfristigen Verbindlichkeiten tilgen ließen, wenn die Vermögensgegenstände in liquide Mittel gewandelt werden würden.
 
Als Faustregel gilt, dass die Liquidität 2. Grades 100% (Bankers Rule) übersteigen sollte, weil dadurch die kurzfristigen Verbindlichkeiten durch die liquiden Mittel und Forderungen gedeckt sind.
 
Die Liquidität 2. Grades wird auch (insbesondere im angloamerikanischen) als Quick Ratio oder als Acid Test Ratio bezeichnet.
 
Die Bilanzkennzahl Liquidität 2. Grades ist eine rein statische Größe, die nur zeitpunktbezogen aufgrund der erstellten Bilanz betrachtet werden kann und berücksichtigt nicht, ob die eingerechneten Forderungen auch tatsächlich eingetrieben werden können.
 
Problematisch bei den Verhältniszahlen zur Liquidiätsberechnung ist auch die Tatsache, dass diese Kennzahlen nur sehr verkürzt die Liquiditätssituation eines Unternehmens wiederspiegeln. Sie sagen viel zu wenig über die Ursachen zu hoher, ausreichender oder zu niedriger Liquidität aus.
 
Fristenkongruenz: Die Kennzahlen zur Liquidität (1. bis 3. Grades) lassen grundsätzlich erkennen, inwiefern die kurz- bis mittelfristigen Verbindlichkeiten durch fristenkongruente Mittel gedeckt sind.
 
Vergleichen Sie auch: Liquidität 1. Grades
Vergleichen Sie auch: Liquidität 3. Grades
 

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